Dao Wissen - Lehre & Überlieferung - Philosophie

De, Dao-Yuan

und die vier Systeme des Wissens

Das weltengebärende Dao entfaltet seine Wirkmächtigkeit als kosmisches, überall Einheit stiftendes De. Vom Einen ausgehend und hinführend auf das Eine schreitet die Erforschung der 10.000 Dinge voran. Alle Entitäten, d.h. Formen, Relationen, Gegenstände, werden erfasst durch vier Faktoren der Erkenntnistätigkeit:

Xiang (: Anschauung innerkörperlicher und außerkörperlicher Erscheinungen),
Shu (: Anwendung von Ziffern, Zahlenreihen, Zahlensystemen, mathematischen
        Verknüpfungen und Formeln), 
Li (: Theorie, Versprachlichung von Sachverhalten in Begriffen), 
Qi (: abstrakte Darstellung der Energiemuster von Angelegenheiten und Dingen
     sowie der Impulse ihrer inneren Bewegung). 

Unter dem Titel: Das Eine (De), Dao-Yuan und die vier Systeme des Wissens ist dieser erkenntnistheoretische Aufbau überliefert. Dao () wird in diesem Zusammenhang als „dunkel“ bzw. „unsichtbar“ bezeichnet, da es Quelle und Ziel aller Erkenntnis ist (Xuan-Yuan, 玄元). Anschauung, Numerologie, Theoriebildung und Deskription energetischer Qualitäten greifen ineinander. Im Verbund leuchten sie die Bereiche des Unsichtbaren und des Sichtbaren aus und gewähren Einblicke in die Doppelstruktur von Yin und Yang, die sich auf mikro- und makrokosmischer Ebene ausprägt.

„Wisse das Weiße, bewahre das Schwarze. De bedeutet eins, nicht zwei. Kehre heim in den Zustand der Ungeschiedenheit.“
(知其白,守其黑,恒德不二,复归于无极)

In mündlichen und literarischen Überlieferungen werden die Faktoren Xiang, Shu, Li und Qi miteinander kombiniert und auf einzelne in Frage stehende Sachverhalte angewendet. Dabei entsteht ein Muster der menschlichen Erkenntnistätigkeit, in welchem Intuition und Intellekt, Ahnung und Erkenntnis unauflösbar miteinander verbunden agieren:

Im Prozess des Verstehens wird als Erstes die menschliche Gabe zur Eingebung angesprochen (Zhì Zhi, 致知). Ein zufälliger Hinweis oder eine Ahnung inspirieren zu weiterem Nachdenken. Oft setzt es beim Kleinsten und Einfachsten an, merkwürdigen Situationen, Déjà-vu's, Träumen und anderen Haltepunkten im täglichen Leben. Daraufhin entfaltet sich die Intuition. In den Formen von logischer Bestätigung und innerer Anschauung (Ge Wu, 格物) verknüpft sie Details und bahnt Zugänge zu den allgemeinen Gesetzen von Entstehung und Veränderung (Wu Ge, 物格). Dabei stoßen die Nachforschungen auch in unsichtbare Tiefenstrukturen vor, in die Leere, aus welcher alle Seiendheiten sich in die Gestalt hinein entwickelten. Schreitet die Erkenntnistätigkeit im Ganzen voran, so wird sie schließlich systembildend und versucht sich an einer Gesamtbeschreibung der Gegebenheiten, der Ordnung der Dinge (Zhi Zhì, 知至).

Wer im Stil der Alten Meister einer Sache auf den Grund gehen will, der kann nicht erwarten, sich von Heute auf Morgen in den Systemen und Subsystemen ihrer Methode auszukennen und sich darin frei zu bewegen. Doch mit der Kraft der Beharrlichkeit höhlt steter Tropfen den Stein (滴水穿石) und der eiserne Wille schleift den Stößel zur Nadel (磨杵成针), wie es im chinesischen Volksmund heißt. Die Kultur der Dao-Lehre lebt nur in der Einheit des De. Teilzuhaben am Dao bedeutet, die Phänomene so zu betrachten, dass sich auch im Unsichtbaren die Gestalten offenbaren, die Sprache der Zahlen vernehmbar wird, die mannigfaltigen Muster des Qi sich voneinander zu scheiden beginnen – und die kleinen Schritte aufzutürmen durch Übung im Alltag. Der Leib stimmt sich ein auf das De – er hat Teil am Dao – der Mensch sieht Alles durch die Anschauung hindurch – und löst das Erschaute auf in den Zahlen – er spürt Allem nach im Begriff – und sondert die Dinge nach ihrem Qi.

Zwei Leitsätze des Laozi lassen sich als Plädoyer für die Gangbarkeit dieses Weges lesen; sie bestärken das menschliche Vertrauen in den Funken der Inspiration:

„Richte dich aus gemäß der Gesetze des Dao, De kommt dem wahren Menschen entgegen.“
(修之身,其德乃真)
und
„Bei der Bewältigung des Komplexen beginne mit dem Einfachen, denn die Beherrschung des Großen setzt den Anfang im Kleinen voraus.“
(图难于其易,为大于其细)

Ein gutes Beispiel für die Anwendung von Xiang, Shu, Li und Qi ist die daoistische Rezeption des Yi Jing. Unter den Subsystemen der überlieferten Erkenntnismethode enthält die Zahlenkunde die am leichtesten zu verstehenden und anzuwendenden Unterweisungen. Mit ihr ansetzend steigt der Übende in die Gesamtheit des traditionell überlieferten Methodenkreises ein. Mit dem Yi Jing entstand ein literarisches Fundament, welchem sich spätere Lehren des Dao auflagerten. Weite Teile der klassischen Rezeption des Yi Jing beschäftigen sich mit der Erfassung von Phänomenen und Gestalten anhand der allgemein gültigen Wandlungsgesetze der Zahlen. Mit der Kommentierung des Yi Jing entwickelte sich auch die klassische Theorie zur Regelhaftigkeit der Transformation und Mutation von Energie (Qi).

(vgl. Chunjin Xiong, Numerologie des Nuklearen Desasters in: Das Leben folgt dem Dao des Himmels, S. 7-12)

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